Wohlstand und CO2

Niemand wird bestreiten, dass die deutschen Arbeitnehmer verantwortlich für den den deutschen Wohlstand sind. Und Arbeitnehmer gibt es nur, wenn auch eine gesunde und effiziente Industrie vorhanden ist. Aber nach der Meinung von R. Habeck,, dem Minister für Wirtschaft und Klimaschutz in der AMPEL-Koalition, ist die deutsche Wirtschaft ungesund, denn sie ist nicht "klimaneutral". Nach den Pläne der AMPEL-Koalition soll sich das aber bis spätestens 2045 ändern, die deutsche Industrie muss dann "klimaneutral" sein.

Nach dem gängigen Narrativ bedeutet "Klimaneutralität", das von einer Institution nicht mehr CO2 emittiert werden darf, als durch natürliche Prozesse auch wieder absorbiert wird. Gemäß dieser Denkweise ist CO2 ein Giftgas, obwohl jeder wissen sollte, dass dieses Gas absolut notwendig für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung ist. Wenn also die deutsche Industrie z.Z. noch nicht "klimaneutral" ist, muss man daraus folgern, dass auch der deutsche Wohlstand noch nicht "klimaneutral" ist. Und auch das muss bis spätestens 2045 geändert werden: Der Wohlstand darf dann nicht mehr mit CO2 Emissionen verbunden sein.

Diese Denkweise erscheint mir so abstrus, dass ich zunächst einmal anhand von Daten wissen möchte, in welchem Maße der Wohlstand eines Lands mit dessen CO2 Emissionen verbunden ist. Das Verhältnis von CO2 Emission zu Wohlstand bezeichne ich als Wohlstandsmüll, In der Abbildung rechts ist es dargestellt in der Einheit [kg/USD]. Daraus wird offensichtlich: In allen dargestellten Ländern erkennt man einen Trend zur Müllvermeidung, am stärksten in China, das allerdings im Jahr 1990 noch den meisten Wohlstandsmüll erzeugt hatte. Im Jahr 2021 hatten alle diese Länder ihren Wohlstandsmüll bis in den Bereich 0.`1 - 0.4 kg/USD reduziert. Ob eine noch weitere Reduktion in den Jahren nach 2021 möglich ist, daran lassen die Daten starke Zweifel aufkommen. Vielmehr erwarte ich, dass eine untere Grenze von ca. 0.1 kg/USD nicht unterschritten werden wird.

Die durch den Wohlstand in verschiedenen Ländern emitierten CO2 Mengen.
Das würde bedeuten, dass mit steigendem Wohlstand auch die CO2 Emissionen zunähmen und dass, falls man die CO2 Emissionen beschränken will, man auch den Wohlstand beschränken müsste. Sollten z.B. die globalen CO2 Emissionen in jedem Fall unter einem Grenzwert von  30 Mrd. t/a liegen, so hätte jeder der 10 Mrd Menschen des Jahrs 2050 im Mittel einen Wohlstand von 30 Tsd USD/a erreicht, also etwa die Hälfte des deutschen Wohlstands im Jahr 2021.