Einleitung




Die meisten Menschen werden mit mir der Meinung sein, dass die globale Energieversorgung zukünftig Problemen gegenübersteht, welche bisher, d.h. seit Beginn der industriellen Entwicklung, unbekannt waren. Diese Probleme haben im Wesentlichen 2 Ursachen:

  • Die Vorräte an fossilen Energieträgern werden zu Ende gehen. Differenzen bestehen höchsten über den Zeitpunkt, zu dem dies der Fall sein wird.
  • Die fortgesetzte Verbrennung der fossil-biogenen Energieträger verändert das Erdklima durch die freigesetzten CO2 Mengen. Differenzen bestehen höchstens darüber, ob dies der einzige Grund für die zu beobachtenden Klimaveränderungen ist.
Beide Probleme, und die sich daraus ergebenden Folgen, fasse ich mit dem Begriff "Energiekrise" zusammen. Mein Buch energie2 beschreibt die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Ursachen und der Folgen. Wie jede Krise wird auch die Energiekrise Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der meisten Menschen haben, die voraussichtlich in einer Verschlechterung dieser Verhältnisse bestehen, wenn nicht baldmöglichst Auswege aus der Krise gefunden werden.

Vorschläge dazu kommen zumeist von Organisationen und Verbänden, welche man dem politischen Bereich von Staaten zuordnen kann, also dem Bereich, der sich verantwortlich fühlen sollte für das Wohlbefinden der ihm anvertrauten Menschen. Das bedeutet in vielen Fällen, Auswege werden gesucht mithilfe heute schon vorhandener Verfahren der Energieversorgung, die so umstrukturiert und neu geordnet werden, dass sie, wenigstens auf dem Papier, einen Ausweg eröffnen. Ob dieser Ausweg tatsächlich existiert, ist aber nicht so sehr eine Frage politischer Kompetenz der Initiatoren, sondern hängt vielmehr ab von ihrer naturwissenschaftlichen, bzw. technischen Kompetenz.

Denn eines scheint sicher: Um die heutige Energieversorgung , deren Fundament die uneingeschränkte Versorgung mit fossil-biogenen Energieträgern ist, auf eine alternative Energieversorgung mit einem anderen Fundament umzustellen, wird sehr viel technisches Wissen benötigt, gekoppelt mit der Kenntnis darüber, an welche natürlichen Grenzen alternative Techniken stoßen müssen. Ein illustres Beispiel für die vorherrschende Inkompetenz ist der Gebrauch der Wörter "Energieerzeugung" und "Energieverbrauch". Die Energie1) unterliegt einem strengen Erhaltungsgesetz und kann daher weder "erzeugt" noch "verbraucht" werden. Und trotzdem sind beides gängige Redewendungen in deutschen Medien. Jemand, der das liest/hört, gewinnt natürlich den Eindruck, man müsse nur einen Energieträger durch einen anderen ersetzen, und das Problem sei gelöst. So, wie man seine Einkäufe früher mit DM und jetzt mit EURO bezahlt. Aber dem ist nicht so, und warum das nicht so ist, das ist Thema von energie2.

Dagegen finden sich in den Medien nur selten Vorschläge, welche technische Neuerungen in den Vordergrund rücken und auch von technischer Kompetenz zeugen. Als mehr formales Kriterium kann gelten, das solche Vorschläge meistens von Wirtschaftsunternehmen kommen, für die Profitabilität im Vordergrund steht und weniger das Wohlbefinden der Staatsbürger. Aber man sollte von diesen Vorschlägen nicht zu viel erwarten: Sie können vielleicht nur Auswegen aus einigen Teilaspekten der Energiekrise eröffnen, sie werden die Krise nicht aus der Welt schaffen, so dass wieder die Verhältnisse eintreten, wie sie zur Mitte des 20. Jahrhunderts herrschten.

In den folgenden Kapiteln werde ich Lösungsvorschläge danach ordnen, ob sie sich mehr dem politischen, oder dem technischen Bereich zuordnen lassen. Bei der Auswahl spielten folgende Punkte eine Rolle:
  • Die Vorschläge müssen eine nachvollziehbare, wissenschaftliche Grundlage besitzen, also nicht nur reine Spekulation sein.
  • Sie müssen Maßnahmen enthalten, welche innerhalb staatlicher, aber insbesondere auch  naturwissenschaftlicher Gesetze durchführbar sind.
  • Sie müssen der Allgemeinheit zugänglich sein, vorzugsweise über das Internet.

1) Allein schon der Begriff "Energie" ist für Viele zu abstrakt und damit sinnlos. Er erhält für sie erst dadurch einen Sinn, dass Energie mit Kosten verbunden ist.